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Panikräume (Panic Room)[]

Ein Panikraum ist eine Zufluchtsstelle in einem Objekt, in welchen man die Möglichkeit hat Hilfeleistende Stellen zu informieren und bis zum Eintreffen sich von den Eindringlingen zu schützen und dient somit als ein Raum für den Personenschutz. Die meisten Menschen aus dem deutschsprachigen Raum kennen den „Panic Room“ wohl nur aus dem Kino von dem gleichnamigen Film. Erst seit Ausstrahlung des Kinofilms, werden in Deutschland Panikräume – aufgrund ihrer amerikanischen Herkunft auch als "Panic Room" oder "Safe Room" bezeichnet sowie in nennenswertem Umfang installiert. Diese Räume befinden sich im Inneren eines Gebäudes und bieten den Bewohnern Schutz, wenn Einbrecher im Haus sind.[1]

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                       Innenansicht eines Panik Rooms[2] 

Allerdings sehen reale Panikräume meist weniger spektakulär aus. Lange muss man sich hier jedoch auch nicht aufhalten. Wer in den Panikraum flüchtet und von hier die Polizei verständigt, muss nur warten, bis Hilfe eintrifft. Bis dahin kann er sicher im schuss- oder manchmal sogar sprengstoffsicheren Schutzraum ausharren.

Der Panikraum verfügt über einen sehr hohen mechanischen Schutz. Diese starke Schutzeinrichtung gewährt den Interventionskräften (Polizei, Sicherheitsdienst) die notwendige Anfahrtszeit zum Objekt und die unbeschadete Befreiung der Bewohner aus der Notsituation. Je nach lokaler Lage des Objektes, ist es notwendig die Schutzklasse der mechanischen Sicherung unterschiedlich stark auszubilden.[3]

Wer braucht einen Panikraum?[]

Die meisten würden vorschnell sagen: „hier in Deutschland fast niemand„… 

Aber jeder braucht auf der anderen Seite einen Bereich in dem er sich nicht nur sicher fühlt, sondern in dem er auch sicher ist.

Genau dies ist ein Panikraum! 

Ein Bereich in Ihrem Haus, ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer oder ein ganzer Flur, in dem Sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte in Sicherheit sind. 

Idealerweise können wir die Eindringlinge schon vertreiben, bevor sie Ihr Haus betreten. Falls dies nicht gelingt, haben Sie die Sicherheit, dass niemand in Ihren Schutzbereich hineinkommt.[4]


Material / Bauweise / Planung[]

Wurden Panikräume früher aufwändig in Metall ausgegossen, so gibt es heute praktischere Varianten in Paneel-Bauweise. Hier werden die einzelnen Paneele zusammen gesteckt und dann miteinander verschweißt. Wie genau sich das Material der metallhaltigen Paneele zusammensetzt, wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Außerdem kommen auch Mauerwände mit einer Mindestdicke von 24cm zum Einsatz. Diese lassen sich dann durch eine stabile Auskleidung mittels spezieller Sicherheitspaneele, einer Verstärkung aus Stahlbeton oder einer gepanzerten Verbundplatte erweitern.

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Mögliche Bauweise eines Panik Rooms[5]

Betreten werden kann der Raum durch eine Art Tresortür, wie man sie von Tresorräumen aus Banken kennt. Auch eine massiv geprüfte Sicherheitstür aus Stahl ist aber möglich. All diese Spezialtüren lassen sich bei drohender Gefahr einfach und schnell von innen verriegeln. Meistens sehen die Eingänge von außen wie eine ganz normale Zimmertür aus.[6]

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Eingangsmöglichkeit eines Panik Rooms[7]


Sobald jemand im Raum Schutz sucht, kann die Tür von außen nicht mehr geöffnet werden. Bei der Planung sollte bzw. muss auf eine separate Telefonkommunikation geachtet werden. Diese ist über Kabel oder Funk mit der hauseigenen Alarmanlage verbunden. Der Panikraum sollte nach Möglichkeit keinerlei Fenster aufweisen, um Angriffe von der Außenseite von vorn herein ausschließen zu können. Ist dies technisch nicht möglich und soll beispielsweise das ganze Schlafzimmer selbst oder sogar eine komplette Etage als Sicherheitsbereich fungieren, so müssen entsprechende Einbruchsichere Türen und Fenster eingebaut werden, die es in den verschiedenen Sicherheitsklassifizierungen gibt.[8] Die wichtigsten DIN/EN-Normen welche bei der Planung und Bauweise zu beachten sind, werden nachfolgend aufgeführt:[9]

Dabei wird die DIN EN 1627 und die DIN EN 1522 noch in verschiedenen Klassen eingeteilt. Diese werden als R C für „Resistance Class“ bei der DIN EN 1627 bezeichnet, welche von der Klasse 1 bis 6 reicht. Bei der DIN EN 1522 werden diese in Beschussklassen eingeteilt. Dabei gilt bei beiden Klassen eine Mindestanforderung von Klasse 3 welche bei Panik Räumen erreicht werden muss.[10]

Eine nachträgliche Installation von einen Panik Raum ist fast immer möglich.[11] Den Idealfall, dass man bereits bei der Planung eines Neubaus einen Panikraum mit einbeziehen kann, findet man in Deutschland eher selten vor. Es bieten sich Schlafzimmer, Ankleidezimmer, Arbeitszimmer, Bügelzimmer oder andere zentral gelegene Räume, die möglichst in der Nähe des Schlafbereiches liegen, hierfür an.

Ausreichend wäre schon eine Grundfläche ab 5qm aufwärts, je nach Anzahl der zu schützenden Personen. Auch das integrieren von mobilen Panik Räumen ist heut zu tage schon möglich. Hier ist auch problemlos ein Standortwechsel innerhalb des Gebäudes möglich. Es gibt zudem Möglichkeiten, die Funktionen eines Tresors mit denen eines Panikraums zu verbinden. So kann man seine Wertsachen sicher verschließen, aber sich im Gefahrenfall eben auch in den Tresorraum zurückziehen, ihn von innen verschließen und ihn somit als Panikraum nutzen.[12] Bei den elektrischen Planungen bietet es sich an, die gesamte elektronische Sicherheitstechnik von Alarmzentrale und Videoüberwachung, im gesicherten Bereich zu installieren. Die Stromversorgung der Sicherheitstechnik sollte stets über Akku-/Batteriebetrieb gesichert sein, evtl. auch über eine separate Zuleitung mit unabhängiger Elektroverteilung. Ein Notfalltaster für die vorhandene Einbruchmeldeanlage, das Monitoring zur Video-Überwachung und eine sabotagesichere Telekommunikationseinrichtung sollten unbedingt hier vorhanden sein.


Schlafzimmer als Panikraum?[]

Ein Schlafzimmer als Panikraum aufzurüsten hat den großen Vorteil, dass man sich zu dem Zeitpunkt wo man am angreifbarsten ist, bereits in Sicherheit befindet.

Wenn man sich kurz vorstellt, man wird nachts aus dem Schlaf gerissen und müsste schlaftrunken in einen anderen Raum fliehen, dann ist dies meist sehr kompliziert. Ist dagegen das eigene Schlafzimmer bereits der Rückzugsraum, bin ich in jedem Fall gut geschützt! Zudem kann ich auch nicht überrascht werden, weil ich z.B. vergessen habe die Alarmanlage einzuschalten. [13]

Ausstattung[]

Der Panikraum ist nur ein Bestandteil des gesamten Sicherheitskonzepts und ergänzt übrige Vorkehrungen wie Videoüberwachung oder Einbruchmeldeanlage. Im Schutzraum selbst bestimmt Sicherheitstechnik das Bild. Manch ein Panikraum misst gerade einmal fünf Quadratmeter und beinhaltet eine Sitzfläche. Die Dimensionierung des Raums ist daher stark abhängig von den Personen welche untergebracht werden sollen. Selbstverständlich ist die Möblierung, welche im Panik Raum zum Zuge kommen soll eine reine Budge Angelegenheit für den Nutzer. Anhand der Videoüberwachung und einer Einbruchmeldeanlage soll schon frühzeitige eine Detektion des Einbrechers festgestellt werden. Somit kann schon beim Betreten des Grundstückes eine Meldung an den Nutzer abgegeben werden und gibt Ihm ausreichend Zeit, um sich in den sicheren Panikraum zurückzuziehen. Im Inneren des Panikraums finden sich in der Regel Monitore wieder welche mehrere Blickwinkel vom Gebäude überliefern sollen. Dabei besteht mittlerweile die Möglichkeit die Aufzeichnungen oder einen Livestream direkt an die örtliche Polizeidienststelle zu überliefern. Für eine sichere Kommunikation wird eine Festnetzanlage noch manchmal mit einem Funkgeräte erweitert, falls es zum Ausfall des Festnetzes kommen sollte. In fast hundert Prozent der Fälle ist das sichere Zimmer mit einer Alarmanlage gekoppelt, durch die automatisch die Polizei verständigt und der Einbrecher aufgeschreckt wird. Selbst wenn man erst im Panikraum den Notfallknopf drückt, wird der Eindringling in aller Regel schleunigst das Anwesen verlassen. Eine Belüftungsanlage ist in einem Panic Room ebenfalls möglich, jedoch nicht zwingend erforderlich, da die schutzsuchenden Personen im Normalfall nicht länger als zehn Minuten in ihrem Schutzraum verbringen bzw. warten bis die Polizei eintrifft. Anhand eines eingebauten Filters können Gase und Kampfstoffen herausgefiltert werden. Die Ventile außerhalb des Panikraums sind - um die Einbrecher zu täuschen - sehr gut getarnt und somit (fast) nicht auffindbar.[14] Die heutigen Panikräume bieten allerdings einiges mehr an Komfort als Früher an. So finden sich in machen Villen und Häusern echte Luxus - Panikräume. Manche Hersteller wollen dabei auch in gefährlicher Situation das Leben versüßen und bieten Ihren Nutzern unter anderem eine Hausbar, TV- und Stereoanlagen und ausklappbare Betten bei der Ausstattung mit an. Zusätzlicher Luxus ist ein Generator, der eine eigene Stromversorgung garantiert und Wasserleitungen für Toilette und Waschbecken. In den höheren Sicherheitsklassen, können Panikräume auch mit entsprechender Technik gegen Explosion-, Gas-, Biowaffenangriffe etc. ausgerüstet werden.[15]


Kosten[]

Die Kosten sind abhängig von den bauseits vorhandenen Bedingungen und von der Ausstattung. Man sollte sich möglichst schon vor der Planung überlegen, welche Ansprüche man selbst an diese Einrichtung hat und was man wirklich braucht, um sich sinnvoll schützen zu können. Es gibt noch viele weitere Faktoren die für eine Planung wichtig sind und die Kosten beeinflussen, beispielsweise wie viele Personen sich im Haus befinden und geschützt werden müssen oder wie lange der Aufenthalt in diesem Bereich sein soll. Dank der Paneel-Bauweise können Panikräume heute deutlich günstiger angeboten werden als früher, doch mit Ausgaben von mindestens 20.000 Euro müssen Interessierte noch immer rechnen. Nach oben können sich die Kosten auch durchaus im 6-stelligen Bereich wieder finden. Eine genaue Preisangabe ist daher hier sehr schwierig und ist immer von den Kundenwünschen abhängig.[16]


Einsatzorte[]

In Amerika ist ein Panikraum in gehobenen Wohnobjekten nichts Besonderes mehr und gehört dort fast schon zum Standard. Auch lässt sich erkennen, dass immer mehr Menschen aus der Mittelschicht sich aus den Amerikanischen Raum einen Panic Room in den eigenen viere Wänden einbauen lassen. In Deutschland wiederrum werden Panikräume noch eher sehr selten in den privaten Haushalten installiert. Verwendung findet er hauptsächlich bei prominenten Leuten welche häufig im Fokus der Medien stehen. Auch bei hochrangigen Politikern und Staatsoberhäuptern werden Panikräume immer öfters eingebaut.[17] Da es in den vergangenen Monaten und Jahren zu immer mehr übergriffen durch die Piraterie kam, werden nun auch Schiffen immer häufiger Panikräume verbaut. Von dort aus sollen die Passagiere sich von den Piraten schützen und Hilfe rufen können. Ein weitere Einsatzort sind öffentliche Gebäude wie Schulen, Universitäten oder Kindergärten. Hier sollen Panikräume wichtige Rückzugsorte bilden, wenn es zu Amokläufen oder Terroristischen Attentaten kommen sollte.


Ausblick[]

Es ist zu beobachten das zwar nicht die Anzahl der Einbrüche rasant ansteigt, jedoch ist die Gewaltbereitschaft der Täter deutlich angestiegen und es werden leider immer häufiger Bewohner in erheblichen Maße auch körperlich drangsaliert, mit teilweise sehr unangenehmen Folgen. Um diesen Entwicklungen zu begegnen werden immer häufiger Panikräume errichtet. Diese sind sowohl in Neubauten, als auch in bestehenden Immobilien integrierbar. Das Los Angeles Business Journal schreibt in einen Zeitungsbericht, das Anfang der neunziger Jahre ein Unternehmen, welches sich auf Panic Rooms spezialisiert hat, lediglich sechs Panikräume pro Jahr gebaut hatte. Jetzt sind es ganze 60 im Jahr was ein deutliches Wachstum anzeigt. Mittlerweile planen Architekten, die für die Reichen und Mächtigen arbeiten, den Panic Room wie selbstverständlich mit. Die Experten sind der Meinung, dass ein Ende noch lange nicht in Sicht ist. Denn der Wunsch nach einem sicheren Ort steigt. Auch viele Schulen und Universitäten auf der ganzen Welt denken über die Anschaffung von Panikräumen nach. Hintergrund dafür sind die Amokläufe, oft mit Toten und Verletzten. Einer kommt als Kunde zurzeit allerdings noch gar nicht in Frage: der Otto-Normal-Verbraucher.[18]


Quellen[]

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